30.11.06 - 4.3.07

Ausstellung

Pacific Palisades

Wege deutschsprachiger Schriftsteller ins kalifornische Exil 1932-1941

Die Ausstellung folgt den Spuren von zehn Autoren, die mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gezwungen waren, Deutschland zu verlassen. Ziel der Emigranten waren die USA. Viele deutschsprachige Autoren zog es an die kalifornische Küste. »Pacific Palisades«, eine Hügellandschaft im Norden von Los Angeles, wurde zum »Weimar unter Palmen«. Doch das Paradies hatte Schattenseiten: Nicht allen Schriftstellern gelang es, in Amerika Fuß zu fassen.
Was bedeutet Exil im Unterschied zu Auswanderung? Welche konkreten politischen Ereignisse nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten veranlassten die Künstler, aus Deutschland zu fliehen?

Die Ausstellung zeigt die Wege und Stationen von Vicki Baum, Bertolt Brecht, Theodor W. Adorno, Heinrich Mann, Walter Mehring, Alfred Döblin, Ludwig Marcuse, Lion Feuchtwanger, Thomas Mann und Franz Werfel. In Dokumenten, Tagebuchaufzeichnungen, Briefen und Werken spiegeln sich Entscheidungs- und Ablöseprozesse, Lebens- und Arbeitsbedingungen, sowie die Auseinandersetzung mit den Geschehnissen in Deutschland wider. Die Ausstellung dokumentiert und erklärt den Aufbruch und die Flucht der Autoren aus Deutschland und Österreich, die Wege des Exils durch Europa, die Überfahrt nach Amerika und schließlich die Ankunft in den USA und den Aufenthalt in Kalifornien.

Zusätzlich zur Ausstellung beschäftigen wir uns in Lese- und Filmabenden mit Leben und Werk der exilierten Schriftsteller. Viele der Autoren fanden Arbeit in Hollywoods Filmindustrie. Wir zeigen beispielhafte Spielfilme, deren Drehbücher aus der Feder von Exilanten stammen oder auf deren Texten basieren. In Lesungen stellen wir die zum Teil sehr konträren Biografien der Autoren in der »fremden Heimat« dar. Vicki Baum und Alfred Döblin, Thomas Mann und Bertolt Brecht – es einte sie die Flucht aus Europa, ihre Lebensläufe im Exil konnten jedoch unterschiedlicher kaum sein. Sie alle trafen sich in Lion Feuchtwangers »Villa Aurora« – dieser Zuflucht und den Autoren selbst widmen wir drei Leseabende in Januar und Februar 2007.