Mo 22.4.13 // 20 Uhr // Saal

Der Kalte

Lesung mit Robert Schindel

Moderation: Rachel Salamander

Robert Schindel liest »Zehn Seiten« aus seinem Roman »Der Kalte« (Suhrkamp Verlag). www.zehnseiten.de

In seinem lang erwarteten zweiten Roman »Der Kalte«, 20 Jahre nach »Gebürtig«, führt uns Robert Schindel erneut in den Wiener Kosmos. Es sind die »Waldheimjahre« zwischen 1985 und 1989, in denen nebeneinander drei »Kulturkämpfe« toben. Es geht um Waldheim, um das Antifaschismusdenkmal und um »die Burg«, das Theater. Inmitten dieser Auseinandersetzungen kämpft ein Einzelner gegen das Vergessen und Verdrängen der NS-Zeit: der Spanienveteran und KZ-Überlebende Edmund Fraul. Dem Lager nie entkommen, bis ins Mark kalt, begegnet er auf seinen ziellosen Wanderungen durch Wien einem ehemaligen KZ-Aufseher. Ein Gespräch beginnt. Figurenreich und vielperspektivisch, weltstädtisch und detailverliebt, ist dieser Roman die konsequente Fortsetzung von »Gebürtig« und von großer sprachlicher Schönheit.

»Der Roman ist in gewisser Weise ein Schlüsselroman um die Hintergründe der > Waldheim-Affäre[lt], der im Buch > Wais[lt] heißt. Schindeis Roman reicht aber weiter. Er thematisiert nicht nur die Aspekte Erinnern und Vergessen, sondern belegt, dass … wir uns eingestehen müssen, dass das, was uns immer wieder beschäftigt, die Rückkehr des Verdrängten ist.«

Michael Kerbler, ORF