Mi 4.2.15 // 20 Uhr // Saal
Der unsichtbare Autor

Michel Houellebecq: ›Unterwerfung‹

Lesung und Gespräch über Houellebecqs neuen Romanmit Tilman Krause (Die Welt), Clemens Pornschlegel (LMU), Erdal Toprakyaran (Uni Tübingen) & Thomas Loibl

Der Schauspieler Thomas Loibl liest ausgewählte Passagen (der Autor ist nicht anwesend).

 

»Ich halte ›Unterwerfung‹ für eine der gelungensten, weil fantasievollsten, witzigsten, um nicht zu sagen aberwitzigsten Arbeiten, die der Autor je geschaffen hat … ein grandioses Buch.«

Tilman Krause

Welches Buch könnte besser in unsere Zeit passen als dieses? Michel Houellebecq erzählt in »Unterwerfung« (DuMont Buchverlag) die Geschichte des Literaturwissenschaftlers François und entwirft zugleich ein Bild von einem zerrissenen, dekadenten Frankreich im Jahr 2022, in dem Sozialisten und die Partei der Muslimbrüder sich zusammenschließen, um die Machtübernahme des Front National zu verhindern. Schließlich übernimmt ein muslimischer Präsident die Macht.

Houellebecq präsentiert sich als furchtloser Gesellschaftsdenker, der die bestimmenden Spannungsverhältnisse Frankreichs und Europas mit großer Ernsthaftigkeit und zugleich mit virtuoser Ironie ausdeutet. Noch nie waren Literatur, Politik und Zeitdiagnose so eng verschränkt. Entsprechend ist die Gesprächsrunde über den Roman, den viele für politischen Sprengstoff halten, zusammengestellt aus Literaturkritik, Islam- und Frankreichkennern.

Tilman Krause ist Literaturkritiker bei der Welt. Clemens Pornschlegel ist Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften) und Erdal Toprakyaran ist Professor am Lehrstuhl für Islamische Geschichte und Gegenwartskultur an der Universität Tübingen.

»Man kann diesen Roman kaum aus der Hand legen … Kein Autor hält der offenen Gesellschaft ihre Albträume so schonungslos vor wie er.«

Sandra Kegel, FAZ

»Es ist eines von Michel Houellebecqs besten Büchern … eine literarische Möglichkeit der Welt. Dafür ist Literatur erfunden worden.«

Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Mehr als jeder andere europäische Schriftsteller der Gegenwart hat Houellebecq die Sensibilität und den Mut, schwelende Konflikte zu erkennen und erzählerisch fortzuspinnen.«

Jan Küveler, Welt am Sonntag