Fr 17.2.17 // 18 Uhr // Saal
Munich Security Conference: Das Kassandra-Phänomen

SchriftstellerInnen als Seismografen unserer Zeit

Ein Abend mit Wole Soyinka

Einführung: Jürgen Wertheimer (Uni Tübingen)

Drei AutorInnen von Weltrang, zwei davon Literaturnobelpreisträger, kommen im Umfeld der Münchner Sicherheitskonferenz (www.securityconference.de) zu Wort. Sie bilden die politische Realität in ihren Ländern ab: HERTA MÜLLER (Rumänien, jetzt Deutschland) erlernte ihre Kunst des Schreibens in der harten Schule der Diktatur, WOLE SOYINKA (Nigeria) und DAVID GROSSMAN (Israel) wirken in ihren Ländern mit bewundernswerter Energie als Aktivisten der Humanität. Im Kampf gegen Fanatismus und Terror spielt ihre Literatur eine gewichtige Rolle: nicht nur als »Kassandraruf«, sondern als Organ der Meinungsfreiheit und Stimme der schweigenden Mehrheit.

Der nigerianische Schriftsteller WOLE SOYINKA wurde als erster afrikanischer Schriftsteller im Jahr 1986 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Soyinka schreibt in englischer Sprache, und doch sind seine Werke tief verwurzelt in den Traditionen und Legenden Nigerias und vor allem der Yoruba-Kultur, der er entstammt. Sein umfangreiches Schaffen umfasst Romane, Theaterstücke, sowie zahlreiche Essays. Er ist außerdem als unbequemer Kommentator und Kritiker der nigerianischen und internationalen Politik bekannt, immer wieder prägt Soyinka die Debatten seines Heimatlandes sowie die seines zweiten Wohnsitzes, der USA, wo er zahlreiche Gastprofessuren innehatte. Nachdem Soyinka bereits im Jahr 1999 im Literaturhaus München aus seinem umfangreichen Werk las, ist er nun wieder bei uns zu Gast.

DO 16.2. // 18 Uhr: David Grossman
SA 18.2. // 18 Uhr: Herta Müller